Donnerstag, 27. Juni 2013

ich bin ein nähnerd

diesmal bin ich nicht dabei, beim memademittwoch weil ich mich auf der kieler woche herumgetrieben und krokodilspieße, känguruhfleisch und ähnlich exotische leckereien probiert habe. wunderbare straßenkünstler waren da und ich habe meinem zweitliebsten hobby gefrönt: nach feldenkrais-art virtuell/ gedanklich mehrere nähprojekte verfolgt. d. h. ich habe interessant gekleidete damen mit den augen fotografiert, von allen äußeren seiten ( so weit, fremde nach dem innenleben ihrer kleidung zubefragen, gehe ich nicht, obwohl, da war doch mal dieser fall der dame auf dem gottorfer landmarkt... aber das würde jetzt zu weit führen).

ein laden mit dänischer mode brachte mich in die gedankliche  bredouille, ob ich mir jetzt diese zauberhafte jacke von ilse jacobsen kaufen solle oder doch darauf warte, bis ich den schon bereit liegenden stoff in die entsprechende form gebracht habe... und hat ein weiteres projekt gedanklich erstehen lassen.... auch das würde jetzt zu weit führen...

nun, nachdem ich einen namen für meine leidenschaft habe, geht's mir nochmal so gut - und weiß mich in schöner gesellschaft. ich bin ein n ä h n e r d , und du?
das kannst du bei frau nahtzugabe herausfinden

Dienstag, 18. Juni 2013

memademittwoch 19. Juni 2013

Heute bin ich wieder dabei! es ist ein concerto aus der herbst ottobre 2012.

Letzten mittwoch habe ich doch tatsächlich meine knappe freie zeit mit nähen verbracht und dieses kleid:




 








 fertig genäht.

da war dann irgendwann keine zeit mehr, um es ins netz zu stellen. keine ahnung, wieso das bei euch anderen memademittwoch-mädels so hurtig geht. ich brauch doch immer eine lange zeit zum fotografieren, fotos hochladen und schreiben.

wer mehr über den schaffensprozess lesen möchte, klicke hier : (vorsicht, laaaang!)

nach einem eher frustigen anfang trage ich das kleid rauf und runter, es ist luftig, in fröhlichen leuchtenden farben und aus einem richtig angenehmen stoff. am kühlen morgen geht es gut mit braunen, taupe- oder petrolfarbenen oder radlern drunter, auch dreiviertel leggings wärmen gut. die habe ich mir selbstgekürzt aus strumpfhosen und langen leggings, weil es sie in meinen wunschfarben nicht gab.


obenherum wärmt eine braune oder orangefarbene (deerberg) leinenjacke und/oder ein herneltuch, welches mir mein liebster zum geburtstag schenkte, eines meiner liebsten kleidungsstücke!.

und zufälligerweise entsteht gerade ein lacetuch aus nextgarn mit genau den gleichen farben. wann das allerdings fertig ist, steht noch in den sternen.



ich bin dann mal weg, das kleid geht in die wäsche, ich werde die pferde auf die weide lassen (die wiehern schon das ganze dorf zusammen, als wenn sie nichts zu fressen bekommen hätten), abäppeln und mich mit frühstücl versorgen, danach in den dienst und am nachmittag schauen, was die anderen schönen damen für projekte bewältigt haben und ob sie auch so mit sich und den schnitten gehadert haben - das könnt ihr natürlich wieder hier sehen, ich meine die damen...

- concerto nach meiner art - mein erstes kleid














mein erstes kleid ...

ich musste ein kleid nähen, der wunsch wurde geradezu übermächtig, nachdem ich beim memademittwoch so schöne unterschiedliche kleider gesehen habe. also bin ich l a n g e um verschiedene schnitte herumgeschlichen. und ich dachte, bevor ich mich an mein wunschprojekt, das rotbuschkleid von colette pattern machen werde (hier sammle ich die verschiedenen infos zu dem projekt) - vielleicht etwas "einfacheres"? etwas mit deutscher anleitung? ja genau. also liebäugelte ich mit dem concerto aus der ottobre 2012.

ein schöner schlichter schnitt, genau was mir vorschwebt. allerdings gezeigt im heft an einer elfe. und ich bin dann doch eher eine zwölfe.

aber erstmal ein probekleid. daraus wurde dann doch eines aus einem richtigen, allerdings eher günstigem, stoff. ich habe bei karstadt diesen wunderbaren, fest gewebten, glatten und herrlich raschelnden stoff gefunden. der würde mir jeden nähfehler verzeihen, dachte ich, hat er doch ein unübersichtliches, leuchtendes und fröhliches muster. und da mir sowieso nicht so fröhlich zumute war, passte das doch recht gut.

concerto, das bedeutete auch, mit vlieseline hantieren, ein ganz neues kapitel für mich, und mit nahtverdecktem reißverschluss und ähnlichen fiesematenten. das futter gedachte ich einfach wegzulassen, das konnte ich mir für ein sommerkleid nicht gut vorstellen.

also, um es vorwegzunehmen, das kleid ist fertig geworden und ich trage es mit begeisterung! - nach dem ersten schock -

mit der größenangabe bin ich nicht so furchtbar gut zurecht gekommen. ich habe den schnitt in größe 42 kopiert und ausgeschnitten. alles geheftet und anprobiert. schockschwerenot, es sah verheerend aus, batiksack, nachthemd, trümmerfrauenkleiderschürze. also habe ich alles fein zusammengelegt und erstmal zwei wochen mit nichtachtung gestraft. ich war völlig frustiert. bin ich kein kleidertyp?

nachdem ich mich dann wieder aufgerafft habe, habe ich - erstmal geheftet - sehr großzügig verschiedene rettungsabnäher gesetzt: vorne taillenabnäher, hinten am rücken sehr lange abnäher von der schulter bis zum po.die haben die riesige stofffülle am rücken gebändigt. keine ahnung, wieso sich da an den schulterblättern stoffballons bauschten. hohlkreuz mit nach vorn gedrücktem bauch braucht ja immer eine schnittanpassung, aber was ist das mit den schulterballons????

gut, das war dann schon eher ein gewand, in dem ich mich sehen mochte. dann ging es mir an den kragen, im sinne des wortes. hier kam die vlieseline ins spiel. wie und wo? welche abstände? wie groß, wie rum, wie bügeln und und und. das klärte sich dann irgendwann und war getan. nette kleine stoffstückchen mit aufgebügelter vlieseline. sah richtig professionell aus, fand ich...

besatz war bisher auch noch ein fremdwort. und ich hatte mir selbst ein bein gestellt: die pattern war für ein gefüttertes kleid ausgelegt. das war mir als anfängerin überhaupt nicht klar, dass dann das ganze innenleben, besatz, vlieseline, schulternähte, versäubern usw. neu erdacht werden muss. das hat mich viele stunden im netz gekostet, bis mir so einiges schimmerte. manches auch erst beim nähen.zum beispiel, wie den kelchkragen mit dem besatz möglichst dezent versäubern?  mit der hand wollte ich nicht, das habe ich gehasst, wenn mutti mir etwas mit handgenähtem besatz gezaubert hat.

also abgesteppt und wieder aufgetrennt. zum schluss dann doch wieder abgesteppt. der kelchkragen gefällt mir am besten an dem kleid.

den nahtfeinen reißverschluss einzunähen,
das war dann nach den entsprechenden internettipps und dem neu erstandenen nähfuß auch eher einfach und sah richtig gut aus. nachdem ich viele stunden gesucht habe, um zu verstehen, wie der fuß aufgesetzt wird. die zeichnungen und textbeschreibungen in den büchern haben mir nicht so viel erleuchtung gebracht.


der kragen war dann hinten am verschluss auf einmal asymmetrisch. staunen, wie konnte das passieren? aber inzwischen war ich so im schaffensrausch, das machte mir dann gar nichts. das sind so meine sternstunden, das liebe ich. also aus mamas knopfschatulle aus verschiedenen passenden dekorativen knöpfen - einen ausgewählt und als verzierung auf die entsprechende stelle genäht. das ist für mich das i-tüpfelchen!

insgesamt ist das kleid nicht so geworden, wie ich es gedacht habe. aber inzwischen gefällt es mir wahnsinnig gut und ich bin megamäßig stolz darauf.

was ich anders machen würde?

ich weiß nicht, ob ich mir die mühe machen werde, den schnitt noch mal ganz neu aufzustellen. denn
- die rückenpartie habe ich gerettet, aber der schnitt müsste geändert werden
- die brustabnäher sitzen viel zu hoch (da geht wirklich kein bequemer sommer-bh, da muss ein korrekter bügelbh her und das in einem hochsommerkleid)
- die brustabnäher müssten in einem anderen winkel laufen
- über dem busen ist es viel zu blusig und bauschig, da ist einfach zu viel stoff, wobei es nicht die länge ist, vielleicht sollten hier abnäher von der schulter nach unten laufen.
- die angeschnittenen ärmel würde ich evtl. verlängern (sieht das noch aus???)




Freitag, 14. Juni 2013

mein projekt rotbuschkleid

 hier mein archiv zu dem projekt, gesammelt für mich und für wen es noch so interessiert, das wird nach und nach weiter ergänzt, schaut doch später noch mal rein

zum beispiel ist etwas

here

schnitt ist daher


stoff: dunkelbraunes stretchleinen von karstadt


interview mit der designerin des rotbuschkleides click here


im blog von buntekleider:


rooibos sewalong and here


weiteres schönes kleid


und das melbourne dress von fernygirl


madam your knees are on show here



Mittwoch, 5. Juni 2013

memademittwoch am 05. juni 2013

spontan heißt heute meine devise....

ich bin gerade krank und muss zuhause bleiben, aber es ist noch einiges dringendes am schreibtisch abzuarbeiten und ich habe beschlossen, dass das draußen unter dem sonnenschirm am besten geht. wetter ist tiptop, was ziehe ich also an? nicht, dass der kleiderschrank leer ist, nein,das nicht, aber das kleid hatte ich schon gestern an und irgendwie war mir nach                 n ä h e n   

aber ohne regeln, eben freestyle.

da machte ich mich also an meine nähprojekte-to-do-liste, na ja, frau könnte es auch arbeitsvermeidungsaktivität nennen.

gelbes, inzwischen ungeliebtes hemdchen aus dem schrank gekramt und übergezogen , das bereit liegende eingelaufene gögahemd davorgehalten und siehe da, ein kleidchen für den heimgebrauch entsteht. für die weite welt geeignet? das weiß ich noch nicht, das top ist recht eng anliegend und die ganze komposition vielleicht doch ein wenig süßlich???

das seersuckerhemd ist meinem liebsten auf dem leib geschrumpft und wurde schweren herzens an mich abgegeben. (es liegt noch eines bereit, juhu! ein lob auf männliche bierbäuche und auf noch nach vielen wäschen eingehende baumwolle!) oder waren es doch diese kleinen zwerge, die bei uns in den schränken sitzen und nachts die kleider enger nähen???egal, jetzt hab ich das hemd!

das  hemd hat ein zartes gelbes karo, auf den fotos nicht so gut zu erkennen, so dass es prima zu dem top passt.

auf dem top habe ich mit zwei stecknadeln die richtige höhe für das röckchen markiert, etwas unterhalb der taille schien mir am besten auszusehen beim anhalten.

hemd mit dem rollenschneider und schneidelineal unterhalb der achseln gerade abgeschnitten. einen knopf entfernt, weil er störte. knopfblende zugesteppt. ersatzknöpfe abgetrennt für spätere verzierungen, die schneidekante mit dem scheinoverlockstich plus kantennähfuß versäubert. eingekräuselt. dabei bin ich inzwischen schlauer geworden: es ist am einfachsten, vorder- und rückseite jeweils für sich einzukräuseln und bei der vorderseite (wg. der festen blende und der doppelten resttaschenstofflage) das kräuseln von den beiden seiten zur mitte hin vorzunehmen, so habe ich nicht so viel stoff zu schieben und der faden kann nicht reißen. röckchen angesteckt und anprobiert, feinabstimmung. aufgesteppt, kräuselfäden entfernt und gut ist:


















 


was all die anderen kreativen mädels, angeführt von julia in ihrem zauberhaften kleid (ich finde, sie sollte noch viel mehr von diesen kleidern nähen!!), so spontan oder richtig gut geplant vorzuführen haben, das seht ihr hier: