Dienstag, 18. Juni 2013

- concerto nach meiner art - mein erstes kleid














mein erstes kleid ...

ich musste ein kleid nähen, der wunsch wurde geradezu übermächtig, nachdem ich beim memademittwoch so schöne unterschiedliche kleider gesehen habe. also bin ich l a n g e um verschiedene schnitte herumgeschlichen. und ich dachte, bevor ich mich an mein wunschprojekt, das rotbuschkleid von colette pattern machen werde (hier sammle ich die verschiedenen infos zu dem projekt) - vielleicht etwas "einfacheres"? etwas mit deutscher anleitung? ja genau. also liebäugelte ich mit dem concerto aus der ottobre 2012.

ein schöner schlichter schnitt, genau was mir vorschwebt. allerdings gezeigt im heft an einer elfe. und ich bin dann doch eher eine zwölfe.

aber erstmal ein probekleid. daraus wurde dann doch eines aus einem richtigen, allerdings eher günstigem, stoff. ich habe bei karstadt diesen wunderbaren, fest gewebten, glatten und herrlich raschelnden stoff gefunden. der würde mir jeden nähfehler verzeihen, dachte ich, hat er doch ein unübersichtliches, leuchtendes und fröhliches muster. und da mir sowieso nicht so fröhlich zumute war, passte das doch recht gut.

concerto, das bedeutete auch, mit vlieseline hantieren, ein ganz neues kapitel für mich, und mit nahtverdecktem reißverschluss und ähnlichen fiesematenten. das futter gedachte ich einfach wegzulassen, das konnte ich mir für ein sommerkleid nicht gut vorstellen.

also, um es vorwegzunehmen, das kleid ist fertig geworden und ich trage es mit begeisterung! - nach dem ersten schock -

mit der größenangabe bin ich nicht so furchtbar gut zurecht gekommen. ich habe den schnitt in größe 42 kopiert und ausgeschnitten. alles geheftet und anprobiert. schockschwerenot, es sah verheerend aus, batiksack, nachthemd, trümmerfrauenkleiderschürze. also habe ich alles fein zusammengelegt und erstmal zwei wochen mit nichtachtung gestraft. ich war völlig frustiert. bin ich kein kleidertyp?

nachdem ich mich dann wieder aufgerafft habe, habe ich - erstmal geheftet - sehr großzügig verschiedene rettungsabnäher gesetzt: vorne taillenabnäher, hinten am rücken sehr lange abnäher von der schulter bis zum po.die haben die riesige stofffülle am rücken gebändigt. keine ahnung, wieso sich da an den schulterblättern stoffballons bauschten. hohlkreuz mit nach vorn gedrücktem bauch braucht ja immer eine schnittanpassung, aber was ist das mit den schulterballons????

gut, das war dann schon eher ein gewand, in dem ich mich sehen mochte. dann ging es mir an den kragen, im sinne des wortes. hier kam die vlieseline ins spiel. wie und wo? welche abstände? wie groß, wie rum, wie bügeln und und und. das klärte sich dann irgendwann und war getan. nette kleine stoffstückchen mit aufgebügelter vlieseline. sah richtig professionell aus, fand ich...

besatz war bisher auch noch ein fremdwort. und ich hatte mir selbst ein bein gestellt: die pattern war für ein gefüttertes kleid ausgelegt. das war mir als anfängerin überhaupt nicht klar, dass dann das ganze innenleben, besatz, vlieseline, schulternähte, versäubern usw. neu erdacht werden muss. das hat mich viele stunden im netz gekostet, bis mir so einiges schimmerte. manches auch erst beim nähen.zum beispiel, wie den kelchkragen mit dem besatz möglichst dezent versäubern?  mit der hand wollte ich nicht, das habe ich gehasst, wenn mutti mir etwas mit handgenähtem besatz gezaubert hat.

also abgesteppt und wieder aufgetrennt. zum schluss dann doch wieder abgesteppt. der kelchkragen gefällt mir am besten an dem kleid.

den nahtfeinen reißverschluss einzunähen,
das war dann nach den entsprechenden internettipps und dem neu erstandenen nähfuß auch eher einfach und sah richtig gut aus. nachdem ich viele stunden gesucht habe, um zu verstehen, wie der fuß aufgesetzt wird. die zeichnungen und textbeschreibungen in den büchern haben mir nicht so viel erleuchtung gebracht.


der kragen war dann hinten am verschluss auf einmal asymmetrisch. staunen, wie konnte das passieren? aber inzwischen war ich so im schaffensrausch, das machte mir dann gar nichts. das sind so meine sternstunden, das liebe ich. also aus mamas knopfschatulle aus verschiedenen passenden dekorativen knöpfen - einen ausgewählt und als verzierung auf die entsprechende stelle genäht. das ist für mich das i-tüpfelchen!

insgesamt ist das kleid nicht so geworden, wie ich es gedacht habe. aber inzwischen gefällt es mir wahnsinnig gut und ich bin megamäßig stolz darauf.

was ich anders machen würde?

ich weiß nicht, ob ich mir die mühe machen werde, den schnitt noch mal ganz neu aufzustellen. denn
- die rückenpartie habe ich gerettet, aber der schnitt müsste geändert werden
- die brustabnäher sitzen viel zu hoch (da geht wirklich kein bequemer sommer-bh, da muss ein korrekter bügelbh her und das in einem hochsommerkleid)
- die brustabnäher müssten in einem anderen winkel laufen
- über dem busen ist es viel zu blusig und bauschig, da ist einfach zu viel stoff, wobei es nicht die länge ist, vielleicht sollten hier abnäher von der schulter nach unten laufen.
- die angeschnittenen ärmel würde ich evtl. verlängern (sieht das noch aus???)




1 Kommentar:

  1. ich kommemin meinen eigenen post, warum auch immer , nicht mehr hinein, deshalb hier noch der kaputtgegangene link zum memademittwoch:
    http://memademittwoch.blogspot.de/2013/06/me-made-mittwoch-am-19-juni-2013.html?showComment=1371663788185

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